
Lilli Berger
Im Alter von 13 Jahren Bestatterin werden zu wollen, mag ungewöhnlich erscheinen, zumal der Tod Lillis bis dahin nicht begegnet war. Sie war jedoch fest entschlossen, sich mit ihm vertraut zu machen - dem Tabuthema, vor dem sich jeder fürchtet und das er zu besprechen vermeidet.
Während ihrer Ausbildung zur Bestattungsunternehmerin im Jahr 2011 lernte sie die entscheidende Rolle kennen, die ein Bestatter bei der Unterstützung des Trauerprozesses spielt. Ihre Aufgaben gingen über die Beerdigung der Verstorbenen hinaus und umfassten auch die Begleitung der Angehörigen auf ihrem Weg der Trauer.
Für ihre Masterarbeit im Jahr 2019 beschäftigte sie sich mit der "Digitalisierung in der Bestattungsbranche". Zu ihrer Überraschung stellte sie fest, dass sich in den zehn Jahren seit ihrer Ausbildung nur wenig in der Bestattungsbranche verändert hat. In den vergangenen zwei Jahren hat Lilli zusammen mit zwei Mitbegründern den ersten virtuellen 3D-Gedenkraum namens farvel entwickelt. In ihrer neuen Firma VYVYT Innovations GmbH entwickelt sie zusammen mit Anton Krause und anderen Talenten weiterhin virtuelle Räume und auf den Trauerkontext zugeschnittene Softwarelösungen, um der Bestattungsbranche den Weg in das Metaverse zu ebnen.
Virtuelle Erinnerungsräume, die Zukunft des Trauerns
Es betrifft uns alle. Wir werden sterben. Wir werden den Verlust eines geliebten Menschen erleben. Die Digitalisierung hat Auswirkungen auch auf die Art und Weise, wie wir uns verabschieden, erinnern und mit dem Tod eines geliebten Menschen umgehen. Unsere Bestattungskultur befindet sich im Wandel. Neue Technologien können unseren Trauerprozess unterstützen, sie ermöglichen Erinnerungen an die Verstorbenen anders zu erleben und zu teilen.